Das darstellende Schaffen von Kindern 
&
Die Schule der kindlichen Kreativität


Eines schönen Tages brachte eine Bekannte ihre beiden kleinen Kinder von sieben und acht Jahren zu mir ins Atelier und sagte: „Das sind meine Kleinen. Du bist doch Maler. Bringe ihnen etwas bei!“
Ich war unsicher. Un-ter-rich-ten! Bilder zu malen ist eine Sache, es anderen beizubringen, obendrein auch noch Kindern und dazu nicht einmal den eigenen, eine ganz andere. Wie und was soll ich sie lehren?... Mit irgendetwas musste man anfangen...

Im ersten Teil berichte ich unter dem Titel „Das darstellen- de Schaffen von Kindern. Das bin ich! Ich selbst!“ über die Besonderheiten der Arbeit mit Kindern. Ich hoffe, dass die gesammelten Erfahrungen vielen Eltern helfen können. Ihr Kind ist schon in den ersten Lebensjahren eine Persönlichkeit und sollte, wenn es malt, die Möglichkeit haben, sich mit jenen darstellenden Mitteln, die es virtuos beherrscht, frei auszudrücken.

Der zweite Teil „Die Schule der kindlichen Kreativität. Wo lebt die Sonne, wenn es regnet?“ bemüht sich um die Förderung jenes kreativen Potenzials, das im Kind von Natur aus angelegt ist, und um einen individuellen Zugang zu diesem. Es enthält Ratschläge, welche Aufgaben und Themen ein Kind interessieren können, wie man ihm beibringt zu malen und seine weitere kreative Entwicklung fördert.

Roman R. EICHHORN, Wiesbaden


Mit der freundlichen Unterstütung von Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden ist das Buch jetzt auf Amazon:

Wo lebt die Sonne, wenn es regnet? Gebundene Ausgabe – 16. Juli 2015

Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: Pro Business digital; Auflage: 1 (16. Juli 2015)
Sprache: Deutsch
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 6 - 12 Jahre

Vorwort

Das vorliegende Buch besteht aus zwei selbstständigen Teilen. Geschrieben wurde es von einem Künstler. Der Autor absolvierte die Moskauer Surikov-Kunstakademie und Aufbaustudien in den Moskauer Kunstwerkstätten der Akademie der Künste. Seinerzeit setzte er dem Diktat der Professoren, die forderten: „Mache, was man dir sagt!“, jugendlichen Widerstand entgegen, um jetzt mit großem Verständnis und der Sensibilität des erfahrenen Meisters seine jungen Schüler zu unterrichten.

Der Autor ist nicht Pädagoge von Ausbildung, sondern, wie seine fast zwanzigjährige Erfahrung bewiesen hat, von Berufung. Die Altersspanne seiner Schüler ist denkbar groß: von 3 bis 70 Jahren. Es sind Kindergartenkinder (können und wissen alles!), misstrauische Teenager (zweifeln oft an allem!), eißige Rentner (endlich Zeit für die Malerei!) und aufrichtig begeisterte Liebhaber, die nach der Arbeit in den Kunstunterricht kommen. Jede Altersgruppe und jeder Schüler erfordert eine besondere Herangehensweise.

Wie gleich die ersten Unterrichtsstunden zeigten, genügten weder die an der Hochschule erworbenen Kenntnisse, noch die langjährige künstlerische Arbeit und nicht einmal die Erfahrung des Umgangs mit den eigenen Kindern, um die Aufmerksamkeit der Schüler zu gewinnen und sie zur Erledigung von Aufgaben zu motivieren. Es musste Fachliteratur studiert, experimentiert und ausprobiert werden. Die Erkenntnisse von Ittens Farbtheorie, die pädagogischen Errungenschaften von Nemenskij und Steiner und nicht zuletzt die Beobachtungen und intuitiven Lösungsansätze des Autors bilden die Grundlage seines eigenen Kursprogramms für die Grundlagen der Bildenden Künste, dem der Unterricht in allen Gruppen unter Berücksichtigung individueller und altersbedingter Besonderheiten folgt. Eine Ausnahme ist die Gruppe der noch ganz kleinen Vorschulkinder. Hier hat ein jeder altersspezi sch sein ganz eigenes Programm. Ohne sich dessen bewusst zu sein, erhalten die Kinder eine konsequente theoretische und praktische Ausbildung.

Die Unterrichtsstundennden in der kleinen Werkstatt des Künstlers statt, in der praktisch jeder Quadratzentimeter für die Bedürfnisse künstlerischer Arbeit eingerichtet ist. Dort stehen neben einer mächtigen Druckpresse aus Podolsk für gra sche Arbeiten (eine antiquarische Kostbarkeit, wie Kenner sagen), Arbeitstische für die Arbeit mit Holz, Metall und anderen Materialien. Auf einer kleinen Flächen zwischen einem Tisch und einem Schrank liegen zusammengeklappt kleine Staffeleien, deren einzigartige Konstruktion auf den Hausherrn der Werkstatt selbst zurückgeht. Ungeachtet einer gewissen räumlichen Beengtheit wird die Werkstatt zahlreich besucht, auch wenn Unterrichtsstunden manchmal in zwei oder sogar drei Schichten durchgeführt werden müssen. An den Wänden hängen natürlich Bilder. Die Ausstellung wird regelmäßig aufgefrischt. Nach jeweils fünf Jahren erhält ein Schüler seine Einzelausstellung. Dann verwandelt sich die Werkstatt in eine kleine, aber sehr anständige Galerie. An der Wand hängen in einer langen Reihe die Plakate zu den bisherigen Ausstellungen.

Das Schul-Atelier von Roman Eichhorn existiert nun schon rund zwanzig Jahre. In dieser Zeit gab es in der Stadt schon mehrere große Ausstellungen mit Arbeiten der Schüler. Auf der großen Jubiläumsausstellung zum 10-jährigen Bestehen waren Bilder von über 100 Schülerinnen und Schüler zu sehen.
Im vorliegenden Buch wurden die Erfahrungen aus dem Kunstunterricht mit einer Gruppe aus Vorschulund Grundschulkindern von stürmischer Kreativität so verarbeitet, dass sie von allgemeinem Nutzen sein können. Illustriert wurde es mit Arbeiten der ersten, inzwischen schon erwachsenen Schüler, sowie der jetzigen jungen Generation.

Dr. Tatjana EICHHORN, Wiesbaden

Inhaltsverzeichniss

BUCH I
VORWORT — 6
VORBEMERKUNG — 7
Kapitel 1.1. MALEN MIT KINDERN – EIN MINIMALES BEEINFLUSSEN DER KINDER — 8
Kapitel 1.2. ASPEKTE KINDLICHER KREATIVITÄT oder die Kunst sie zu verstehen — 18
Kapitel 1.3. DIE FARBE IN KINDERBILDERN — 26
Kapitel 1.4. DAS SUJET IN KINDERBILDERN — 32
Kapitel 1.5. BASTELN — 38
Kapitel 1.6. DIE MATERIALIEN TON UND GIPS — 45
Kapitel 1.7. MÄRCHEN MALEN. Illustration — 52
Kapitel 1.8. BILDERGESCHICHTEN. Cartoons — 58
Kapitel 1.9. DAS STILLLEBEN oder wie Dinge lebendig werden — 62
Kapitel 1.10. DAS BIN ICH, DAS IST MAMA, DAS IST PAPA. — 68
Kapitel 1.11. KINDER UND DIE KINDHEIT DER MENSCHHEIT — 74
Kapitel 1.12. DIE AUSSTELLUNG ZUHAUSE — 80 

BUCH II
Kapitel 2.1. TECHNIKEN UND DAS EXPERIMENTIEREN MIT MATERIALIEN — 89
Kapitel 2.2. WAS WERDEN WIR HEUTE MALEN? — 98
Kapitel 2.3. FARBENLEHRE FÜR KINDER — 106
Kapitel 2.4. NATURE MORTE ODER STILLLEBEN - tote Natur oder stilles Leben? — 112
Kapitel 2.5. DAS GESICHT — 118
Kapitel 2.6. PLASTIKEN. Gruppenarbeit - Theater, Zoo, Vögel — 125
Kapitel 2.7. DRUCKGRAFIK — 132
Kapitel 2.8. COMICS — 138
Kapitel 2.9. BÜCHER — 145
Kapitel 2.10. MUSEUMSBESUCH — 152
Kapitel 2.11. KUNSTGESCHICHTE FÜR KINDER — 158
Kapitel 2.12. AUSSTELLUNGEN — 184
LITERATURVERZEICHNIS — 192
BILDNACHWEIS — 192